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Badsanierung: zuerst planen, dann loslegen

Eine Badsanierung ist ein komplexes, aufwendiges und nicht gerade günstiges Unterfangen. Um Nerven und Geldbeutel nicht unnötig zu strapazieren, hilft eine gute Planung. Dazu sollte zuerst einmal der Ist-Zustand begutachtet werden:

  • Genaue Masse des Badezimmers ermitteln: Breite, Länge, Höhe.
  • Wo ist ein Fenster? Wie ist der Öffnungsradius? Wo ist ein Lüftungsabzug?
  • Wo befindet sich die Tür und welchen Öffnungsradius hat sie?
  • Exakte Masse der derzeitigen Anschlüsse für Badewanne, Dusche, WC, Waschbecken, Toilette messen
  • Elektrischen Anschlüsse ermitteln: Welche gibt es, wo sind sie.
  • Wo ist der Heizkörper? Wird ein neuer benötigt?
  • Wie sieht der Fußboden aus, soll er erneuert werden?
  • Sollen grundlegende Veränderungen stattfinden? Etwa Positionierungen von Badewanne oder WC geändert werden?
  • Müssen Anschlüsse, Elektrik, Abwasserleitungen verlegt werden? Müssen Sie erneuert werden?

Haben Sie den Ist-Zustand festgehalten, beginnen Sie den Soll-Zustand zu planen. Machen Sie sich hierfür eine maßstabsgetreue Skizze, am besten auf Millimeterpapier. Zeichnen Sie die Position von Wanne, WC, Dusche etc. ein.

Bad-Austeller oder auch die Sanitäreinrichtungen größerer Baumärkte haben auch ein 3D-Planungstool, dass Ihnen eine Visualisierung Ihres Wunschbadezimmers ermöglicht. Holen Sie sich Tipps und Ideen beim Profi.

Wenn Sie alles ermittelt, geplant und festgelegt haben, sollten Sie hinter folgende Punkte ein Häkchen setzen können:

  1. die Sanitär-Anlagen, Armaturen etc. sind ausgesucht und die Masse in die Skizze eingetragen
  2. die ggf. neu zu verlegenden Leitungen ermittelt und in die Skizze eingetragen
  3. Farben, Fliesen, etc. sind ausgesucht, alles ist durchkalkuliert und Sie haben festgestellt, dass
  4. Sie voll und ganz im Budget liegen.

Dann kommt jetzt die Entscheidung: Wer setzt den Plan in die Tat um?

Badsanierung: Selber machen oder machen lassen?

Wer Ihr Badezimmer zu einer Wohlfühloase umgestalten soll, ist neben der Frage nach dem handwerklichem Geschick auch eine einfache Kostenfrage. Trotzdem sollte nicht am falschen Ende gespart werden: Wer wenig oder gar kein handwerkliches Können vorzuweisen hat, der sollte sich besser Fachleute an die Hand holen. Die Badsanierung wird sonst ganz schnell zum Alptraum.

Bei der Beauftragung von Fachleuten stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Wahl: Sie überlassen die komplette Sanierung einer Fachfirma, die alles für Sie erledigt. Diese Möglichkeit bieten auch Baumärkte an: Sie arbeiten mit Handwerkern zusammen und vermitteln Ihnen dieses Serviceangebot.

Die zweite Möglichkeit wäre, sich für die Teilarbeiten jeweils ein Handwerksunternehmen auszusuchen, dass die jeweiligen Arbeiten dann übernimmt. Beispielsweise Maler- und Trockenbauer, Elektriker, Fliesenleger. Sie müssen dann allerdings die unterschiedlichen Gewerke koordinieren.

Sollten Sie ein gewisses handwerkliches Talent besitzen, so können Sie die Abrissarbeiten selbst übernehmen. Den Neu-Aufbau und die Installation der Sanitäranlagen, Fliesenarbeiten, Elektrik machen dann die Fachleute. Das Malen übernehmen Sie dann wieder selber. So haben Sie einen Teil der Sanierungsarbeiten als Eigenleistung selber bewerkstelligt.

Erfahrene Handwerker können natürlich auch die gesamten Arbeiten selber übernehmen. Aber Achtung bei Elektrik und Wasserleitungen, bzw. Abwasserleitungen: wenn hier etwa schiefgeht, können große Schäden entstehen. Daher sind diese Arbeiten nur was für Könner.

Badgestaltung Tipps und Trends

Ein wichtiges Kriterium bei der Gestaltung Ihres Bades ist der zur Verfügung stehende Platz. Je mehr Platz, desto mehr Möglichkeiten und Spielraum bieten sich Ihnen. Ist nur wenig Platz vorhanden, richtet sich die Gestaltung nach dem Platz: Wie bringe ich alles Notwendige platzsparend unter.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind persönliche Präferenzen: ist eine Badewanne wichtig, oder tut es eine Dusche? Bei Duschen sind große ebenerdige Duschen sehr beliebt. Sehr gerne auch als sogenannte Walk-In-Dusche, also nur mittels einer gläsernen Duschabtrennung vom übrigen Badezimmer getrennt, keine Duschkabine. Eine ebenerdige Dusche mindert zudem die Stolpergefahren und sind auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Kopf- und Handbrause sind üblich, nun kommt noch die Möglichkeit der Seitenbrausen hinzu.

In Bezug auf eine Badewanne sind bei ausreichendem Platz frei stehende Wannen ein Hingucker. Sie wirken sehr edel und großzügig und bilden einen schönen Mittelpunkt des Bades. Aber auch für kleine Bäder gibt es schöne Eckbadewannen oder sogenannte Raumsparwannen, in mehreckiger Form oder auch mit abgerundeten Ecken. Schön verkleidet werden auch Sie zum Blickfang.

Waschtisch
freistehende Badeanne

Doppelter Waschtisch, oder einfach? Das ist auch eine Frage, die Sie sich evtl. stellen. Hier gibt Ihnen ganz klar der zur Verfügung stehende Raum die Antwort.

Sehr wichtig ist auch der Stauraum . Unter dem Waschtisch ist er oftmals als Unterschrank zu finden. Spiegelschränke kennen Sie auch, aber bitte denken Sie jetzt nicht an den alten Plastik-Alibert. Hier gibt es mittlerweile echte Hingucker: mit LED-Beleuchtung und als Unterputz-Schrank. Diese Variante steht nicht mehr so hervor und ist auf den ersten Blick gar nicht gleich als Schrank zu erkennen.

Soll es nur ein Spiegel sein, so haben die meisten mittlerweile eine integrierte Beleuchtung. Die Formen reichen von quadratisch über rechteckig bis rund. Zudem gibt es Spiegel mit einer Spiegel-Heizung, die mittels Infrarotstrahlung funktioniert. Diese sorgt nicht nur für Wärme, sondern auch dafür, dass der Spiegel nicht mehr beschlägt.

Lassen Sie sich hier ausreichend Zeit bei der Entscheidung und schauen Sie sich in Baumärkten und auf Bauausstellungen von Sanitärhäusern um. Sie werden überrascht sein über die Vielfältigkeit der Möglichkeiten.

Die richtigen Fliesen auswählen

Die Auswahl an Fliesen ist nahezu unerschöpflich, es gibt jedoch einige Dinge, die im Bereich des Badezimmers zu beachten sind. Am wichtigsten ist es, im Bodenbereich die rutschfeste Variante zu wählen. Hier sollte der Wert für die Rutsch-Hemmung bei mindestens R 9B liegen. Besser sind jedoch R 10B oder R 11B.

Kleine Mosaikfliesen haben in Sachen Rutschfestigkeit die Nase vorn. Durch den hohen Fugenanteil sind sie trittsicherer und außerdem ein Dauerbrenner, gerade bei den Walk-In-Duschen. Allerdings sind sie aufgrund der vielen Fugen etwas pflegeaufwändiger. Wer es hier leichter haben möchte, greift auf großformatige, oder gar XXL-Fliesen zurück. Ihr geringer Fugenanteil macht sie weniger sensibel für Ablagerungen von Kalk und Seifenresten. Zudem lassen sie kleine Bäder größer wirken. Hier gilt es aber umso mehr auf die Rutschhemmung zu achten.

Wellnessoase Bad

Ein wichtiger Faktor für Ihr neues Wohlfühlbad ist genügend Licht . Bei ausreichender Helligkeit fühlt man sich gleich wohler. Das gilt speziell für kleine Bäder und Bäder ohne Fenster.

Auch Pflanzen im Bad können den Wohlfühlfaktor steigern: Das Grün wirkt einerseits lebendig, andererseits strahlt es Ruhe aus. Wählen Sie Pflanzen, die zum Stil und zu den Lichtverhältnissen und Raumklima passen, damit Sie auch lange Freude an ihnen haben.

Ablage
handgefertigte Seife

Zum Wohlfühlen gehören auch stimmige Accessoires : schöne Handtücher, Seifenspender, Handtuchhalter oder -ablage. Wenn Sie Dinge auswählen, die Ihnen gefallen, so halten Sie sich gerne in Ihrem Bad auf. Auch ein schöner Stuhl oder Badhocker, zum Beispiel in Form eines Baumstamms, schafft Atmosphäre.

In Badewannen sorgen Nackenkissen für die entspannte Kopfhaltung und Ablagen, z.B. aus Holz, für Seife oder auch ein Buch, sind praktisch und schön zugleiche. Raumdüfte mit Lavendel sorgen ebenfalls für Entspannung, Zitrusdüfte für eine angenehme Frische. Um nicht auf synthetische Düfte zurückgreifen zu müssen, können Sie für einen angenehmen Raumduft sorgen, indem Sie ausgefallene, handgefertigte Seifen richtig in Szene setzten. Die duften nicht nur, sondern sind auch schön anzusehen.

Trends für das Badezimmer

Energieeffiziens

Neben der Barrierefreiheit (ebenerdige Dusche) ist die Energieeffizienz wichtig geworden. Durchlauferhitzer sollten daher, wo immer möglich, vermieden werden. Mischbatterien und wassersparende Duschköpfe sorgen für die Einsparung beim Warmwasserverbrauch. Ein Wassersparschalter für die Toilettenspülung ist schon fast als Pflichtprogramm zu nennen und gehört seit Jahren zum Standard. Hinzu kommen diverse Kleingeräte wie Föhn, Rasierer, Zahnbürste etc., die gute Energieeffizienzklassen wie A+++ aufweisen sollten.

Das smarte Bad

Auch vor dem Badezimmer macht das Smart-Home keinen Halt: Beispielsweise gibt es Heizkörper, die rechtzeitig vor dem Aufstehen selbständig die Temperatur hochregeln.Stufenloses Verändern der Helligkeit bei der Beleuchtung, sorgt dafür,dass je nach Bedürfnis und Stimmung das Licht heller gestellt oder abgeschwächt werden kann und sogar verschiedene Lichtfarbe sind möglich.

Hygienischer Komfort

WCs ohne Spülrand sind einfacher zu reinigen und somit auch hygienischer . Durch eine veränderte Spültechnik wird das Wasser gleichmäßig über die Toilettenschüssel verteilt, sodass kein Spülrand mehr nötig ist.

Armaturen, die über Sensoren aktiviert werden, sind ebenfalls im Kommen. Temperaturregelungen finden über Gesten statt. Auch dies ist ein Plus für Hygiene und Komfort.

Gestaltungstrends

In Sachen Gestaltungstrends für das Badezimmer sind frei stehende Badewannen sehr angesagt. Sie strahlen großzügige Eleganz aus und ihr freier Stand macht sie zum tollen Blickfang. Generell sind puristische Formen und klare Linien im Trend. Die strukturierte Optik lässt Räume, und damit gerade kleine Bäder, größer und aufgeräumter erscheinen. Hinzu kommt ein freier Bodenraum, der Ihr Bad weniger zugestellt erscheinen lassen. Die Badkeramik für Waschbecken und Co. ist generell optisch leichter geworden. Kanten sind schmaler, Wände weniger dick.

Die Farbigkeit ist eher neutral und dezent. Grau-weiße Bäder, Beige und Naturtöne in verschiedenen Nuancen bestimmen das Bild. Dazu kommen Holz und einige Farbakzente. Nichts ist überladen, alles dezent. Holz ist kein Tabu mehr im modernen Badezimmer. Dafür sorgen Imprägnierung oder auch Öle. Hinzu kommen Fliesen in Holzoptik. Sehr gerne werden auch Natursteine in etwas rustikaler Optik eingesetzt um Kontrast und Spannung zur neuen, leichten Badkeramik zu schaffen.

Die XXL-Formate bei Fliesen haben noch immer einen hohen Stellenwert. Sie sind aufgrund der geringeren Fugenanzahl nicht nur leichter sauber zu halten, sondern wirken auch sehr generös.

Neben dem modernen Trend sorgen Retro-Bäder für Begeisterung. Hier sind die Fliesen kleinformatiger, oftmals mit grafischen Muster versehen und in dezenten Farben gehalten. Elegante, ausgefallene Spiegel oder auch Standwaschbecken sorgen für die richtige Anmutung und Klasse. An den Wänden finden Wischtechniken Anwendung und schöne Bilder mit Retro-Motiven oder auch Schilder im Retro-Stil.

Waschbecken
Retro-Badewanne